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Merkblatt zur Pflege der Gitarre

Benötigte Materialien: 1 feines Mikrofasertuch, 1 kl. Flasche Nähmaschinenöl (= säure- + harzfrei),  1 kleiner Seitenschneider, 1 Lederstück oder "Zupfertuch" und 1 Ärmel ( Sweatshirt o. ä.), 1      Hygrometer, 1 Matte mit reflektierender Alufolie (Strand- oder Trampermatte genannt).

 

Generell empfehle ich für meine Gitarren, welche eine leichte Ansprache haben, Saiten mit mittlerer Spannung. Neue Saiten brauchen ca. 3 Tage um sich einzustimmen; dies ist bei Konzertvor-bereitungen zu berücksichtigen.

-Wenn neue Saiten aufgezogen werden müssen, sollte das Microfasertuch unter einer beschichteten Pappe hinter den Steg gelegt werden. Dies bietet der Decke etwas Schutz beim montieren der Saiten. Dabei ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen! Mit einem kleinen Seitenschneider werden die Saitenenden an Steg und Kopf  abgeschnitten. Dies vermeidet unnötige Kratzer. Die äußeren Saiten E-e werden immer -und nicht in voller Länge- nach außen hin verlaufend auf die Wellen gewickelt. Die restlichen Saiten werden nach innen gewickelt, damit die Saiten möglichst gerade, d.h. ohne großen Verzug, über die Sattelkerben geführt werden können.

-Bei meinen Gitarren wird das Griffbrett vor der Endmontage mit Öl eingelassen, dies ergibt einen Schutz gegen Feuchtigkeit und haftenden Schmutz.

-Der Saitenwechsel ist eine gute Gelegenheit das Griffbrett zu reinigen. Bei regelmäßiger  Reinigung reicht ein abwischen mit einem feinen Baumwolltuch (T-Shirt). Zur gründlichen Reinigung empfehle ich das Griffbrett mit Nähmaschinenöl einzupinseln und dann mit einem Baumwolltuch Bund für Bund zu säubern.

 

-Zur Lackpflege der Gitarre reicht ein feines Mikrofasertuch. Mit diesem wird das Instrument nach dem spielen ohne große Druckanwendung von Abdrücken gereinigt. Keinesfalls sollten irgendwelche Lackreiniger angewendet werden! Falls mal ein Fleck nicht weg geht, anhauchen und abreiben. Einige Male im Jahr können auch einige Tropfen Mandelöl oder Nähmaschinenöl auf einem feinen Tuch zur Reinigung + Pflege des Schellacks verwendet werden.

-Schellack ist ein Naturprodukt, das in sehr vielen dünnen Schichten aufgetragen wird.

Schellack reagiert empfindlich auf Wärme! Um die Erwärmung und die dadurch evtl. entstehenden Abdrücke und Mattstellen, welche ein rein optisches Problem darstellen und keinesfalls die Qualität der Gitarre mindern, weitgehend zu verhindern, empfehle ich das unterlegen der Gitarre mit einem Zupfertuch oder Lederstück. Für den Zupfarm, wenn keine langärmelige Kleidung getragen wird, hilft ein selbstgemachter Schoner, bestehend aus dem abgeschnittenen Ärmel eines Sweatshirts oder Wollpullovers.

-Die Mechaniken bekommen zur Belohnung für ihre schwere Arbeit mindestens einmal im Jahr einen Tropfen Nähmaschinenöl auf die Zahnräder.

 

-Gürtelschnallen, Hemden mit Knöpfen o.ä. verursachen Kratzer auf dem Schellack!

 

-Falls Flamenco, Tapping o.ä. gespielt wird, sollte eine Schutzfolie auf der Decke angebracht werden.

 

-Zur allgemeinen Lagerung der Gitarre gilt, diese nicht in der Nähe einer Heizung oder an einer Stelle mit direkter Sonneneinstrahlung zu lagern! Bei Fußbodenheizung muß darauf geachtet werden, daß die Gitarre nicht zu großer Hitze ausgesetzt wird. Der Koffer sollte nicht direkt auf dem Fußboden stehen, ein Stück Styropor isoliert gegen die Heizung.

 

-Die Gitarre darf nicht in überhitzten Autos gelagert werden. In Sommer sind schnell 60° C und mehr im stehenden Gefährt erreicht! Wird die Gitarre im Auto transportiert, muß, zum Schutz gegen die Erwärmung durch Sonnenschein, eine Matte mit reflektierender Alufolie über den Koffer gelegt werden. Zwischen Koffer und Folie tut eine Wolldecke gute Dienste. Damit die reflektierende Folie während der Fahrt nicht irritiert, kann sie zusätzlich mit einer hellen Decke/Tuch o.ä. abgedeckt werden. Die Gitarre bei Ankunft mit aus dem Auto nehmen. Nicht nur der Schellack kann sich erwärmen, auch der beim Gitarrenbau verwendete Leim ist nur beschränkt gegen Hitzeeinwirkung resistent !

- Wenn die Gitarre auf Reisen geht, d.h. per Versand oder im Flugzeug, ist es sehr ratsam die Saitenspannung zu lockern, damit keine unnötigen Schäden durch die Behandlung während des Transports entstehen.

 

-In der kalten Jahreszeit muß besonders darauf geachtet werden, daß die Raumluft nicht zu trocken ist, da sonst Risse entstehen können. Also, Wasser auf die Heizung stellen + mit der Blumenspritze Wasser im Zimmer versprühen. Bei größerem Raumvolumen ist allerdings ein Luftbefeuchter nötig. Mit einem Hygrometer läßt sich die Feuchtigkeit leichter kontrollieren, ca. 50 % relative Luftfeuchtigkeit ( +/- 10 % ), je nach Jahreszeit, wären gut. Bei extremen Klimaeinflüssen ist die Gitarre am besten im Koffer geschützt.

 


© Atelier Traudt 2000-2009